Ausstellungen 2014

Mit unseren Händen, aber mit deiner Kraft

Zur Entstehung und Spiritualität der Werke der Nächstenliebe, Arbeit, Erziehung und Kultur in den Benediktinerklöstern Europas.

Am Ursprung des Wirkens der Benediktinerklöster stand das Staunen über die schöpferische Kraft Gottes. Er ist der Urheber von allem, was existiert: Er hat alle Dinge für das Glück des Menschen geschaffen und ruft ihn zu Mitarbeit. Aus der Verbreitung dieses Staunens – und nicht aus einem Machen – ist eine Vielfalt an Werken entstanden, die überraschende Früchte hervorgebracht haben.

Die Ausstellung beleuchtet auf fünfzig Bildtafeln, wie diese Früchte der Gastfreundschaft und Krankenpflege, der Schulbildung und Wissenschaft, der Handschriften und Musik, der Landwirtschaft und des Handwerks als Werk Gottes entstehen konnten. Und sie stellt die Frage nach der spirituellen Identität und Einheit Europas: Wie kann sie wiedergewonnen werden? Wie kann ein Zivilisation der Liebe heute neu entstehen?

„Mit unseren Händen, aber mit Deiner Kraft“ wurde von Mönchen des Benediktinerklosters St. Peter und Paul in Cascinazza bei Mailand zusammengestellt und erstmals 2006 in Italien, ab 2007 in übersetzter Fassung in mehreren Städten in Deutschland gezeigt.

Die reich bebilderte Ausstellung führt mit Erzählungen und Zitaten aus der Regel des Hl. Benedikt und von Persönlichkeiten wie Hildegard von Bingen, John Henry Newman, Johannes Paul II. und Benedikt XVI. durch sechs Abschnitte:

  1. Im ersten Teil werden die Werke beschrieben, die aus dem Leben der Benediktiner entstanden sind.
  2. Der zweite Abschnitt verdeutlicht, wie sie die europäische Zivilisation im Laufe von fünfzehn Jahrhunderten neu belebten und dabei eine Achtung der menschlichen Person und Hochschätzung der Demokratie zeigten, die Europa heute noch auszeichnet.
  3. Im dritten Teil geht es um die geistlichen Wurzeln des benediktinischen Lebens, die eine solche Fruchtbarkeit hervorgebracht haben. Es stellt sich die Frage, welche Bedeutung sie für uns haben.
  4. Um darauf zu antworten, wird im vierten Abschnitt zunächst aufgezeigt, wie der Mensch im Verlauf der Geschichte den Blick für den christlichen Beitrag der Weltgestaltung verloren hat.
  5. Erst später, so beschreibt es der fünfte Abschnitt, haben einzelne Personen und Gemeinschaften erneut das Leben auf die Gemeinschaft mit Gott gegründet und die Spiritualität der Werke neu entdeckt.
  6. Und schließlich zeigt der sechste Teil, wie die christliche Erfahrung auch heute noch dem Menschen ermöglicht, sich selbst zu entdecken, und „eine menschlichere Gesellschaft aufzubauen, die auf die Bedürfnisse des Menschen antwortet.“

Zeugen einer Gegenwart

Menschen, die Europa ein Gesicht gegeben haben

Auf insgesamt 10 Tafeln erinnert die Ausstellung zunächst an die Patrone Europas, allen voran an den Hl. Benedikt, dessen Leitspruch „quaerere Deum“ eine solche kulturelle Fruchtbarkeit entfaltet hat, dass er als „Architekt des christlichen Europas“ (Ratzinger) angesehen werden kann. Die Heiligen Cyrill und Methodius sowie die Hl. Birgitta von Schweden lenken daraufhin das Augenmerk auf die räumliche Ausdehnung der Evangelisierung Europas. Die Hl. Theresa Benedicta a Cruce (Edith Stein) verweist auf die versöhnende Kraft des Glaubens vor dem Hintergrund der schrecklichsten Tragödie dieses Kontinents im letzten Jahrhundert. Mit der Ernennung all dieser Heiligen zu Patronen Europas machte Papst Johannes Paul II. darauf aufmerksam, dass Europa eine Seele braucht, um seinen geistigen Zusammenhalt zu garantieren.

Grundlage dieser Seele ist die Freiheit und die Verteidigung der Wahrheit, für die beispielsweise Thomas Morus eingestanden war. Aufgrund seines kompromisslosen Einsatzes für die Gewissensfreiheit wurde er zum Schutzpatron der Regierenden und Politiker ernannt. Diese Seele zeigte sich aber auch im Leidenszeugniss des seligen Karl Leisner, der von Jugend auf eine Begeisterung für Europa pflegte und seine Priesterweihe im KZ in europäischer Dimension erfahren durfte.

Die politische Wirksamkeit dieser Seele kommt zum Ausdruck in den Überlegungen Robert Schumanns, einem der Gründungsväter der Europäischen Union, und im Bemühen des seligen Max Josef Metzger um Versöhnung und Frieden in Europa. Die Kraft eines persönlichen Zeugnisses zeigt das Leben von Abbé Franz Stock. Er war deutscher Gefängnisseelsorger in Paris, der durch sein Leben und Wirken schon während des II. Weltkrieges das Fundament für eine mögliche Aussöhnung der Erzfeinde Deutschland und Frankreich legte.

Das Zeugnis all dieser Personen verdeutlicht die Intention des ständigen Beobachters des Heiligen Stuhls beim Europarat im Juli 2009: „Wenn wir es verstehen, das Antlitz des gekreuzigten Gottes in den Schmerzen der Menschen und Völker zu erkennen, dann werden wir auch den Mut haben, jene Liebe zu leben, die der Gekreuzigte gelebt hat.“

Diese Ausstellung ist eine gekürzte und leicht modifizierte Fassung der Ausstellung zum Jahr des Glaubens: Zeugen einer Gegenwart.

Euromajdan – die Menschen hinter den Schlagzeilen

Fotoausstellung zu den Ereignissen in der Ukraine

Die politischen Ereignisse in der Ukraine überschlagen sich, ihr Ausgang ist ungewiss. Wir möchten auf dem Rhein-Meeting die menschliche Seite hinter den Schlagzeilen der letzten Wochen sichtbar werden lassen.

Über Zeitungsartikel, Facebook-Beiträge sowie Kontakte zu Ukrainern und Journalisten vor Ort konnten wir hautnah mitverfolgen, wie ein Volk mit großer Opferbereitschaft für seine Freiheit kämpft. Beeindruckt von den Berichten, möchten wir die Menschen vom Majdan zu Wort kommen zu lassen. Sie bezeugen, dass jenseits aller ungelösten politischen Fragen bei minus 20 Grad auf dem Platz, in den Suppenküchen, auf den Krankenstationen und beim Friedensgebet im Kapellen-Zelt bereits kleine Siege errungen wurden, die das Herz vieler dieser Menschen verändert haben.

Können wir als immer stärker wirtschaftsorientierte, aber ernüchterte Europäer wahrnehmen, dass die Ukrainer gerade dabei sind, uns wieder wachzurütteln?