6.3.2021

Köln, 06.03.2021

Rhein-Meeting 2021 – Staunen und Begegnen

Das vierte Gespräch des Rhein-Meetings 2021 fand am 5.3.2021 per Live-Stream um 19.15 Uhr statt. Regisseur Juan Manuel Cotelo unterhielt sich mit Johanna Monroy Kuhn, Sebastian Schworm, Susanne Rugel und Pater Georg del Valle über das Filmemachen und die Begegnungen, die dazu führten.

Am 5.3.21 sprachen Johanna Monroy Kuhn, Sebastian Schworm, Susanne Rugel und Pater Georg del Valle mit Regisseur Juan Manuel Cotelo.
Thema war zunächst der Beginn seiner Arbeit an dem Film „Das größte Geschenk“ und die damit zusammenhängenden Begegnungen. Am Rande einer Filmpremiere in Kolumbien sei er damals angefragt worden, einen Film zum Thema „Vergebung“ zu drehen. Zusammen mit einer großen Anzahl von Gefolgsleuten hatten sich hier ehemals führenden Vertreter der organisierten Bandenkriminalität freiwillig ins Gefängnis begeben und der Strafverfolgung gestellt. Cotelo zitiert einen von ihnen: „Wenn auch nur ein einziger Jugendlicher durch diesen Film nicht das Böse tut, was ich getan habe, dann hat sich das Ganze schon gelohnte.“
Cotelo berichtete am Freitagabend auch von Cecilita, die maßgeblich an dieser Kehrtwende der Verbrecher beteiligt gewesen sei. Durch einen Unfall querschnittsgelähmt hatte sie 29 Jahre zuvor angefangen, Kinder in Not zu adoptieren und in Vierteln hoher Gewaltkriminalität Inhalte des Glaubens zu verkünden. Ihr leiblicher Sohn, der sie anfangs noch für verrückt erklärt hatte, unterstützte sie später in ihrem Werk. Inhalt ihrer Botschaft sei gewesen: „Du bist geliebt, dir ist vergeben! Es sehnt sich jemand nach dir. Du musst nur gehen, um die Vergebung Gottes entgegen zu nehmen.“
Ein durchgängiges Thema des Abends war zudem die Liebe im Sinne der gelebten Nächstenliebe. So begreift Cotelo seine Arbeit als Regisseur als Möglichkeit, an Gottes Werk mitzuwirken. Die sichere Gewissheit, die ihn im Schaffen seiner eher unkonventionellen Filme bestärke, stelle für ihn ein Geheimnis dar, sei aber dieselbe, die er über die Liebe seiner Eltern und seiner Familie habe. Gott spreche unentwegt die „Einladung zur Liebe“ aus. Dadurch sei „nicht die Frage, was ich für Gott, sondern was er durch mich tun kann“ zum Zentrum seines Lebens und zum Antrieb in allen Begegnungen für ihn geworden. Bitten müsse man darum, dass Jesus die Angst nehme und durch uns den Anderen liebe. So sei „die Vergebung Gottes nichts, was wir verdienen könnten, sondern etwas, was ich umsonst geschenkt bekomme.“ Diese Vergebung erfahre man durch die Begegnung von Mensch zu Mensch.
Das nächste Treffen findet kommenden Freitag, den 12.3.2021 statt. Da möchte das Rhein-Meeting in einem gemeinsamen Online-Gespräch mit allen Interessierten über die bereits erfolgten Treffen ins Gespräch kommen. Die Registrierung hierzu ist über die Homepage möglich (www.rhein-meeting.org). Es folgen die Gespräche mit Fotograf Ingmar Björn Nolting (19.3.2021) und Bischof Massimo Camisasca (26.3.2021).
Das Programm sowie eine ausführliche Vorstellung des Themas und der Referenten finden sich auf unserer Homepage, www.rhein-meeting.org. 

Pressekontakt:
Agnes Rugel – presse@rhein-meeting.org